Duo im Goldrausch

Sabina Matthus-Bebié: Klarinetten

Das „Duo im Goldrausch“ nimmt mit seinem Namen sowohl Bezug auf die Goldbergvariationen, dessen Glanz beide Musiker rauschhaft verfallen sind, als auch auf die Goldgräberstimmung bezüglich des Oevre dieser fantastischen Besetzung. Denn Anlass zur Gründung des Duos war eine Uraufführung einer Komposition von Helmut Oehring. Und so sind die beiden Musiker rastlos auf der Suche nach neuem Material aus der zeitgenössischen Musik und arrangieren Schätze der alten Musik.

Goldberg variiert

Das Werk gilt als eine der anspruchsvollsten Klavierkompositionen Bachs. Für Interpreten, die ein modernes Klavier verwenden, gilt dies besonders, da das Werk in weiten Teilen für ein zweimanualiges Instrument (Cembalo) komponiert wurde und sich die Ausführung mit nur einer Klaviatur stellenweise als äußerst schwierig erweist.
Seit der Bach-Renaissance zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind Aufführungen mit zahlreichen weiteren Instrumenten üblich geworden, von der Orgel und dem Akkordeon bis hin zum Streich- und Saxofonquartett. Ausgehend von dieser Aufführungsgeschichte hat Felix Kroll das Werk für eine Wiedergabe mit Klarinette und Akkordeon eingerichtet. Auch die Bassklarinette kommt in einigen Variationen zum Einsatz. Diese Kombination kommt besonders den Kanons zugute, da man durch die unterschiedlichen Klangfarben die Stimmführung deutlicher wahrnehmen kann.

„Schon die Aria am Anfang verspricht eine Stunde reinen Genusses. Während das Akkordeon vom Klang her immer einmal wieder an ein Cembalo erinnert, bringt die Klarinette … ein völlig neues Timbre in das Stück… Samtig tief setzt sie dem heiteren Akkordeon eine wehmütig-ernste Melancholie entgegen. Wie eine zweite Stimme, die insbesondere in den Kanons zu einem Dialog mit dem Akkordeon wird. Mal feierlich, mal zierlich, mal in strenger Schönheit, mal in süßer Schwermut spielen sich die beiden Instrumentalisten in den Rausch der Variationen.“ Regine Buddeke

Come not near

2015 schrieb der Komponist Helmut Oehring das Stück „come not near“ für das Duo – eine starke Vertonung eines Shakespeare Textes. Für die Uraufführung dieses Werkes entstand so das Programm bestehend aus Originalwerken der letzten 20 Jahre für Klarinette und Akkordeon.
Helmut Oehring – „come not near“ (2015)
Isabelle Mundry – „Spiegelbilder“ (1996)
Iris ter Schiphorst – „Miniaturen“ (2008)
Toshio Hosokawa – „In die Tiefe der Zeit“ (1994/96)
Uros Rojko – „Vox“(2001)
Helmut Zapf – „Sommer“ (1998)

L’histoire du tango

Der bekannte Komponist Astor Piazzolla schrieb eine Suite – eine Art Hommage an die Geschichte des Tangos – bestehend aus den vier Sätzen Bordel-1900, Café- 1930, Nightclub-1960 und Concert d’aujourd’hui. Sie markieren die Entstehungspunkte dieser berühmt gewordenen Musikrichtung innerhalb eines Jahrhunderts.