Die Grenzgänger im Radio

Zu hören ist der Livemitschnitt des Jubiläumskonzerts in Bremen letztes Jahr.

Sendetermine:

26.01.2024 bei WDR5 um 22:04 Uhr. Und anschließend in der Mediathek.

Die Grenzgänger

Im Grenzbereich zwischen Folkmusik, Rock- und Bluesband und Kabarett angesiedelt, steht im Mittelpunkt der Grenzgänger-Konzerte das deutsche Volkslied mit seinem Sprachwitz und seiner Poesie, als mündlich überlieferte, die Jahrhunderte überlebte Geschichte von unten, als Geschichte des Alltags der sogenannten “kleinen” Leute.

Lustvoll arbeiten die Grenzgänger die Verbindungslinien von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft heraus, virtuos umrahmt von Felix Kroll (Akklordeon), Frederic Drobnjak (Gitarren) und Annette Rettich (Cello) persifliert und moderiert Sänger und Gitarrist Michael Zachcial auf einzigartige Weise.  Das Deutschlandradio zählt sie zu den ganz großen Ausnahmen im Musikgeschäft, denn das Quartett schafft „Unverwechselbares von bisweilen träumerischer Eleganz“ (Nordseezeitung).

alle Infos und Termine

RADAR

RADAR-ensemble

contemporary – experimental

Das Ensemble RADAR verfolgt ein klares Konzept: Es will Verbindungen zwischen aktueller Musik und anderen Kunstsparten vertiefen und gegenwärtige Musik einem neugierigen Publikum vermitteln. Spannend zusammengestellte Programme und ein Bogenschlag zu Performance-Kunst, Improvisation und multimedialen Konzepten bilden den künstlerischen Rahmen für die Musiker von RADAR. Das noch junge Ensemble besticht besonders durch Spielfreude, Bühnenpräsenz und Gestaltungswille.

In stetigem, kreativen Dialog mit Komponisten verschiedener Herkunft und ästhetischer Ausrichtung entwickelt RADAR ein vielseitiges und interkulturelles Repertoire, das Hörbarrieren und ästhetische Voreingenommenheit durchbricht. RADAR möchte so auch als Vermittler verschiedener Hörkulturen in einer globalisierten Welt agieren.

RADAR ist „Ensemble in Residence“ der Konzertreihe „Klangrauschen“ in Lübeck und trat zuletzt bei der Pfingstwerkstatt Schloss Rheinsberg, Poznan Spring Festival, Blurred Edges Festival, der Akademie der Künste Hamburg, Musica Nova und im Rahmen des „Komponistinnenportaits“Annette Schlünz im Deutschlandfunk auf. In kurzer Zeit hat sich das Ensemble ein umfangreiches Repertoire in vielen abwechslungsreichen Programmen mit etlichen Auftragswerken erspielt. Dabei arbeiteten sie mit Größen wie Corinna Harfouch, Daniel Gloger, Scott Voyles zusammen.
Die Solisten des Ensembles konzertieren bei wichtigen europäischen Festivals und Veranstaltungen für Neue Musik, u.a. IRCAM, Donaueschingen, ZKM, Darmstadt, Salzburg Biennale, MärzMusik, Warsaw Autumn, Ars Musica, Vienna Modern, Huddersfield, Klangspuren, ECLAT, und Gaudeamus.

Der Sturm

Um Macht geht es in Shakespeares letztem Stück und um die Verantwortung im Umgang damit. Auch um Befehlsgewalt gegenüber Untergebenen, um Rache und Räson, um junge Liebe und alten Hass. Um den Zauber der Phantasie des Theaters und um das Abschiednehmen.

Von seinem machthungrigen Bruder Antonio wurde Prospero, einst Herzog von Mailand, gestürzt und mit seiner Tochter auf eine einsame Insel verbannt. Nun bringt ein Schiffbruch Antonio auf eben jene Insel, auf der es zudem mit Zauberei zuzugehen scheint. Der Regisseur Uwe Eric Laufenberg inszeniert Shakespeares letztes Stück und der Schauspieler Uwe Eric Laufenberg spielt Prospero.

https://www.staatstheater-wiesbaden.de/

Inszenierung Uwe Eric Laufenberg
Bühne Rolf Glittenberg
Kostüme Marianne Glittenberg
Mitarbeit Regie Florian Mahlberg
Video Gérard Naziri
Musik Felix Kroll
Licht Oliver Porst
Dramaturgie Anika Bárdos

Alonso Benjamin Krämer-Jenster
Sebastian Christian Klischat
Prospero Uwe Eric Laufenberg
Antonio Michael Birnbaum
Ferdinand Lukas Schrenk
Gonzalo Uwe Kraus
Caliban Matze Vogel
Trinculo Paul Simon
Stephano Philipp Steinheuser
Miranda Maria Wördemann,  Klara Wördemann
Ariel Klara Wördemann,  Maria Wördemann

Ensemble Quillo

Das Ensemble Quillo unter der Leitung von Ursula Weiler hat sich im Jahr 2004 in der Uckermark gegründet. Seit 2009 hat das Ensemble die Reihe Neue Musik etabliert: Seitdem wurden u.a. aufgeführt: L. Berio: Folk Songs; A. Schönberg: Pierrot lunaire (jeweils mit der Solistin Salome Kammer); M. Kagel: Der Tribun; H.W. Henze: El Cimarron; H. Eisler: Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben. Mit der Produktion von H.W. Henzes El Cimarron wurde das Ensemble 2011 in die Werkstatt der Staatsoper Berlin im Schillertheater sowie in das Theater Gütersloh eingeladen. Auch in größerer Besetzung hat das Ensemble Projekte mitgestaltet: 2005 im Rahmen der Jüdischen Kulturtage zu Berlin in der Produktion des Mahagonny-Songspiels (B.Brecht/ K. Weill) und 2006 als Ensemble der Festspiele Bad Hersfeld in der Dreigroschenoper.

Aus der engen Zusammenarbeit mit Komponisten wie Helmut Oehring, Hans Jürgen von Bose, David Robert Coleman, Mark Moebius und Julien Salemkour sind für das Ensemble gewidmete Werke entstanden. Neben der Reihe Neue Musik sind verschiedene Musikvermittlungsprojekte wie die Jungen Opernwerkstätten und Musikfilmproduktionen wichtiger Bestandteil der Ensemblearbeit. Für das Engagement in den verschiedenen Vermittlungsprojekten wurde dem Ensemble Quillo 2011 der Regine-Hildebrandt-Preis verliehen. Für ihre Leistungen in der künstlerischen Arbeit erhielt Ursula Weiler den Brandenburgischen Kunstpreis 2013.

http://quillo.net

Emma loG

»Elefant«

Groß, einfühlsam, impulsiv, im Gedächtnis verbleibend, mit Ecken und Kanten, raffiniert, originell, ungemein musikalisch und keineswegs nur grau: das ist die Musik der neuen Band EMMA LOG. 
Akustisch, mit Klavier, Saxophon, Kontrabass, Akkordeon und der schönen ausdrucksstarken Chansonstimme von Katrin Orth stellen die vier MusikerInnen ihr neues Debütalbum „Elefant“ vor, eine Reise durch unterschiedliche Lebenskonzepte noch unterschiedlicherer Menschen, die die Theatermacher- und MusikerInnen Katrin Orth und Ralf Siebenand in einem inneren Forschungsprojekt interviewt und befragt haben. 

Herausgekommen sind Geschichten und Lieder über graue Riesen, die einem oft genug im Wege stehen, unterhaltsames und nachdenkliches und ein schöner Abend voller Musik und Poesie. 

Gesang: Katrin Orth
Klavier, Sax, Perc.: Ralf Siebenand
Akkordeon, Klavier: Felix Kroll (Berlin)
Kontrabass: Max Preiss (Bielefeld)

Michael Kramer

Staatstheater Wiesbaden

Von Gerhard Hauptmann

Ganz zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Berlin ein Künstlerdrama uraufgeführt, das Epoche machen sollte: Gerhart Hauptmanns »Michael Kramer«. Der Dichter Rainer Maria Rilke sah die Generalprobe und notierte in sein Tagebuch: »Aufgewühlt, aufgefurcht im Innersten, war ich wie ein offenes Feld, und als die große Gebärde des Säemanns über mich hinwies, da fühlte ich schmerzhaft den Fall des Samenkorns an meinem bloßgelegten Herzen.« Was Rilke so bewegte, war das Schicksal eines alternden Kunstprofessors, der seinen eigenen Ansprüchen nicht zu genügen vermag. Stattdessen muss er zusehen, wie sein charakterschwacher Sohn, der ihn an Begabung um ein Vielfaches überragt, sein Talent verschleudert und sich schließlich in den Selbstmord treiben lässt. Nicht zuletzt der erschütternde Schlussmonolog Michael Kramers, in dem dieser den Tod seines Sohnes betrauert, hat das Stück berühmt gemacht.

Inszenierung Ingo Kerkhof
Bühne Anne Neuser
Kostüme Britta Leonhardt
Musik Felix Kroll
Dramaturgie Wolfgang Behrens
Michael Kramer Uwe Eric Laufenberg
Frau Kramer Evelyn M. Faber
Michaline Lena Hilsdorf
Arnold Paul Simon
Lachmann Matze Vogel
Alwine Mylène Dück
Liese Bänsch Klara Wördemann
Quantmeyer Noah L. Perktold
Assessor Schnabel Felix Strüven
Baumeister Ziehn Max Mehlhose-Löffler
von Krautheim Andreas Jolk
Krause Benjamin Krämer-Jenster
Kellner Klaus Flemming

ZITTY Berlin

»Felix Kroll, der in Musik überträgt, was mit Worten kaum sagbar ist.« (Barabara Fuchs)

Nach Tristan

EINE REISE AUS DER VERGANGENHEIT RÜCKWÄRTS IN DIE GEGENWART

Was das Mittelalter als Folge einer Zauberei oder eines Fluches ansah, suchte und feierte die Romantik als die intensivste Offenbarung. Solche Verzehrung durch die Leidenschaft zu erleben, war die Sehnsucht der romantischen Liebespaare, auch wenn der Leidenschaft gewordene Trieb die größte Tyrannei ausübt. Er kassierte die sozialen Bedingungen, indem sie sich, bis ins épater le bourgeois, von der Gesellschaft und deren Sitten und Bräuchen löste.
Franz Blei, „Formen der Liebe“

Heiner Müller hat nach seiner Inszenierung von TRISTAN UND ISOLDE bei den Bayreuther Festspielen 1993 bemerkt, dass sein Stück QUARTETT aus dem Jahre 1982, genau 200 Jahre nach der Vorlage LES LIAISONS DANGEREUSES von Choderlos de Laclos entstanden, eine Fortsetzung von Wagners TRISTAN sei, wenn man bei der Handlung ein Happyend voraussetzt: „Wenn die sich gekriegt hätten, wäre es zehn oder zwanzig Jahre später so zugegangen wie in QUARTETT.“

In seinem Stück nach Laclos hat Heiner Müller das Skelett des Briefromans freigelegt, um die Struktur der Geschlechterbeziehung als Hölle menschlicher Leidenschaften freizulegen, die Anatomie der Liebe, Terror und Gewalt im Bereich intimster menschlicher Beziehungen. Die Protagonisten Merteuil und Valmont agieren ebenso sittenlos wie verderbt im Salon vor der französischen Revolution die Zerstörung menschlicher Beziehungen von historischem Ausmaß aus:
Eine Frau liegt im Sterben. Sie begegnet noch einmal ihrem ehemaligen Liebhaber. Das körperliche Verlangen ist einem kalten Disput über Verführung, Eroberung und Eifersucht gewichen. Der Kampf der Geschlechter wird zum Kampf gegen Vergänglichkeit und Tod. Am Ende reicht die Frau dem Mann vergifteten Wein.
Auch bei Wagner geht es im TRISTAN um Sexualität und Macht, um Normabweichung und Bestrafung, um Schuld und Sühne, um Verrat und Untergang:
Ein Mann liegt im Sterben. Liebevoll wird er umsorgt. Es geht mit ihm zu Ende, aber er kann nicht loslassen. Er wurde mit Liebe vergiftet. Immer und immer wieder erlebt er in Déjà-vus die Begegnung mit seiner abwesenden Geliebten. Die Sehnsucht wird zur Obsession.

Zwei Paare, die durch ihr Denken und Fühlen außerhalb der herrschenden Gesellschaftsstruktur stehen und ein Gegenbild konstruieren. Der Traum einer obsessiven Liebessehnsucht als Fluchtversuch aus der bürgerlichen Gesellschaft und der Zwang, die bürgerliche Gesellschaft mit den Waffen des Intellekts in ihren Grundfesten, den Vorstellungen von Liebe, Treue und Moral anzugreifen wird zum Trauma.

RegieIngo Kerkhof
Bühnenbild und KostümeJessica Rockstroh
MusikFelix Kroll
DramaturgieGerhard Ahrens
SchauspielerinDagmar Manzel
SchauspielerSylvester Groth

Mariana Leky: »Was man von hier aus sehen kann«

nach dem Roman von Mariana Leky in einer Bearbeitung von Sigrid Dettlof


Immer, wenn Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Wen es trifft, ist unklar. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie wagen, gestehen oder verschwinden lassen, handelt Lekys Roman. (Klappentext „Was man von hier aus sehen kann“ Dumont Verlag)

Sigrid Dettlof hat den Roman-Bestseller von Mariana Leky für die Combinale-Bühne eingerichtet und erzählt die Geschichte auf eine warmherzige und tröstliche Weise – still-verrückt und sanft-skurril.

Es ist die Geschichte eines kleinen Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Die Liebesgeschichte von Selma und dem Optiker, von Luise, Martin und Frederik, die alle auf ihre Weise mit der Liebe ringen – gegen Widerstände und Unwägbarkeiten – ohne jemals den Mut zu verlieren.

Es geht um Unwahrscheinliches und Märchenhaftes, um die Lust am Nicht-Zusammen-Gehörigen, um tiefgründige Charaktere, kleine und größere Geheimnisse und immer wieder fällt etwas, zerbricht etwas und das ganze großflächige Leben dreht sich in einer einzigen Bewegung um.

Die großen Themen Liebe und Tod werden mit spielerischen und musikalischen Mitteln auf die Bühne gebracht, ganz im Vertrauen auf Lekys wunderbaren Text und mit nur zwei Schauspieler:innen, einem kongenialen Bühnenbild und eigens komponierter Musik.


© und Aufführungsrechte bei Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin im Auftrag für Graf & Graf GmbH. Die Buchausgabe ist im Programm des DuMont Buchverlags erschienen.

MIT:
Sigrid Dettlof, L. Christian Glockzin
REGIE:
Mignon Remé
BÜHNENBILD UND AUSSTATTUNG:
Angelika Winter
ASSISTENZ:
David Sinkemat
MUSIK:
Felix Kroll
LICHT UND PROJEKTION:
Migo Eichholz
TECHNIK:
Tobias Pupp

weitere Termine: https://combinale.de/

Corinna Harfouch: “Ja, ich folge diesen kleinen alten bisweilen.”

Corinna Harfouch
Universelle Poesie übersetzt von Bertolt Brecht
In deutscher Sprache

Corinna Harfouch begeistert auf der Bühne und im Film. Als Schauspielerin prägte sie viele Jahre das Berliner Ensemble und die Berliner Volksbühne. Ihre Arbeiten wurden mehrfach mit Film- und Fernsehpreisen ausgezeichnet. Mit dem Augsburger Brechtfestival hat sich seit 2020 eine Kooperation entwickelt, in der sich die Künstlerin aus ihrer ganz persönlichen Perspektive mit Brechts Werk auseinandersetzt. 2022 liest sie Gedichte von Po Che-yi, Percy Bysshe Shelley, Charles Baudelaire, Nâzim Hikmet, Adam Wa?yk in der Übersetzung von Bertolt Brecht.

Die Lieder der Pariser Commune

Das Doppel-Album mit 48-.seitigem Booklet erscheint im schmucken Ecolbook.

Die Lieder der Pariser Kommune: Vielfach erstmals in deutscher Sprache! Mit Texten von Louise Michel, Eugène Pottier, Jean-Baptiste Clément, Bertolt Brecht, Georgh Herwegh, Erich Weinert, Walter Mehring und anderen …

Mit: Bremer Ukulelen-Orchester – Aline Barthelemy –  Günter Gall – Die Grenzgänger –  Klaus der Geiger – Daniel Kahn – Bernd Köhler & Blandine Bonjour — Lagerfeuer-Trio – Mannijo — Manfred Maurenbrecher — Microphone Mafia — Dominik Plangger — Die Polkaholix –  Suli Puschban — Sons of Gastarbeita — Andrea Türk — Pauline Floury & Séverin Valière — Jens-Paul Wollenberg – Johanna Zeul u. a.

Happy End für Eilige

Komödie mit Musik
Buch von Dorothy Lane
Songtexte von Bertolt Brecht
Musik von Kurt Weill

Ende der 1990er Jahre verhalf Winnie Böwe, eine junge Schauspielstudentin und Sängerin, einem beinahe in Vergessenheit geratenen Prototypen der Seifenoper zu Kultstatus am Berliner Ensemble: „Happy End“ ist die Geschichte des Heilsarmee-Mädchens Lilian Holiday im Gangstermilieu Chicagos. Sie vermischt die klassischen Ingredienzen: verbotene Liebe, Crime, Läuterung, Verrat und Lebensgefahr mit einer Kompilation der besten Songs von Kurt Weill und Bertolt Brecht von „Surabaya Johnny“ bis zum „Bilbao Song“. Für das Online-Format des Brechtfestivals performen Winnie Böwe (Gesang) und Felix Kroll (Akkordeon) das Stück als kompakte Show für Eilige: Die Storyline von Dorothy Lane aka Elisabeth Hauptmann wird im Zeitraffer nacherzählt, dafür gibt es alle Songs erstmals nur mit Akkordeonbegleitung!

Konzept, Regie und Gesang: Winnie Böwe
Musikalische Bearbeitung und Akkordeon: Felix Kroll
Kamera und Schnitt: Paul Rohlfs
Aufführungsrechte: Verlag Felix Bloch Erben GmbH & Co KG, Berlin
Foto: Paul Rohlfs
Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg
Netzpremiere:
4.3. im Live-Stream

zum Festival

Robin Ticciati – DSO

Dunkelheit und Licht, Mensch, Gottheit und Kosmos, antike Mythologie und Selbsterkenntnis, Leben, Tod und ein immer wieder neu beginnender Weltenlauf greifen in diesem Konzert musikalisch ineinander: Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) spielte unter seinem Chefdirigenten Robin Ticciati am Samstag, den 21. November 2020 live in der Berliner Philharmonie Sergei Rachmaninoffs ›Die Toteninsel‹, Klaus Langs ›ionisches Licht‹ und symphonische Auszüge aus Richard Wagners ›Götterdämmerung‹.

Neben dem musikalischen Geschehen bekräftigt ein spezielles Raum- und Lichtkonzept die Gesamtdramaturgie des vielschichtigen Programms, für die Robin Ticciati und dem DSO der britische Regisseur Frederic Wake-Walker zur Seite stand.

Nach den Corona-bedingten Veranstaltungsabsagen reiht sich das Konzert in diverse Videoproduktionen des DSO mit Robin Ticciati, die das Orchester auf seiner Website im DSO PLAYER präsentiert.


König Lear

Staatstheater Wiesbaden

Von William Shakespeare
Deutsch von Frank Günther

Wie kaum ein anderes seiner Stücke handelt Shakespeares »König Lear« von der haarfeinen Grenze zwischen Schein und Sein und von den tragischen Konsequenzen, die es hat, wenn man dem ersteren mehr vertraut als dem letzteren.

Dass Cordelia ihren Vater liebt, steht außer Frage, auch für Lear selbst. Doch er will es von ihr hören, und da macht sie nicht mit. Die berühmte Frage nach der Göße der Liebe – als sei sie etwas Messbares –, die am Ende des Stücks viele Tote gefordert haben wird, setzt einen unheilvollen Prozess in Gang: Lear verstößt sein liebstes Kind, die beiden älteren, falschen Schwestern, verstoßen Lear, und auf sich gestellt, den Naturgewalten ausgeliefert, lernt der nun elendste Mensch das Mitgefühl.

Uwe Eric Laufenberg inszeniert Shakespeares großen Klassiker auf der Großen Bühne, der Schauspieler und Regisseur Nicolas Brieger spielt König Lear.

Video: Andreas J. Etter

Vielen Dank an Angela Postweiler (Sopran) und Anke Böttger (Gamben) für die Einspielung meiner schönen Vokalisen…!

Besetzung

Inszenierung Uwe Eric Laufenberg
Bühne Rolf Glittenberg
Kostüme Marianne Glittenberg
Musik Felix Kroll
Dramaturgie Anika Bárdos
Lear Nicolas Brieger
König von Frankreich Lukas Schrenk
Herzog von Burgund Tobias Lutze
Herzog von Cornwall Christoph Kohlbacher
Herzog von Albany Christian Klischat
Graf von Kent Michael Birnbaum
Graf von Gloucester Uwe Kraus
Edgar Linus Schütz, Paul Simon
Edmund Linus Schütz, Paul Simon
Narr Klara Wördemann, Maria Wördemann
Cordelia Klara Wördemann, Maria Wördemann
Goneril Christina Tzatzaraki
Regan Lina Habicht
Curan Lukas Schrenk
Oswald Tobias Lutze
Ritter Lukas Schrenk

UNLOCK – Livestream

Dieses Konzert konnte man an dieser Stelle als Livestream verfolgen! Das Publikum vor Ort war auf 50 Personen beschränkt, so dass wir hier auch denjenigen Besuchern Zugang zu unserem Konzert gewährleisten wollten, die aufgrund der aktuellen Lage nicht die Möglichkeit hatten, vor Ort zu sein. Zwar bieten wir das Konzert in dieser digitalen Form frei zugänglich an, jedoch würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich als Zuschauer ein virtuelles Ticket mit einem Betrag Ihrer Wahl kaufen.


Sehnsucht – Liederabend mit Dagmar Manzel

Lieder und Songs von Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender, Jacques Offenbach, Robert Schumann, Helmut Oehring, Hanns Eisler, Pete Seeger sowie Texte von Kurt Tucholsky und Agota Kristof … ganz nach dem Motto: In einer Welt ohne Melancholie würden die Nachtigallen anfangen zu rülpsen.

BESETZUNG

SOPRAN – Dagmar Manzel
KLAVIER – Frank Schulte
KONTRABASS – Arnulf Ballhorn
GITARRE – Ralf Templin
AKKORDEON – Felix Kroll
VIOLINE – Daniela Braun

UnEins – Musik für zwei Akkordeonisten

UnEins

Das Programm der beiden Akkordeonist:innen Susanne Stock (Weimar) und Felix Kroll (Berlin) beschäftigt sich mit Individualität und Symbiose, Trennung und Wiedervereinigung, Eins und Uneins. In einer künstlerischen Zusammenarbeit treffen verschiedene Charaktere, Biografien, mitgebrachte Fähigkeiten, Sichtweisen und Emotionen aufeinander. Durch die Begegnung der Musiker im Konzert, entsteht etwas das von zwei einzelnen Wesen erschaffen wird und doch etwas Autarkes, für sich Stehendes ist.

Aus dem Spiel der Musiker auf einem Instrument entwickelt sich von selbst ein theatralisches Moment, das die Musiker zu choreographisch-szenischen Performern werden lässt. Vertrauen und Koordination von Bewegungsabläufen auf engstem Raum werden ebenso thematisiert wie die Körperlichkeit, die einem Musiker beim Spielen seines Instrumentes abverlangt wird.

Helmut Oehring, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Individualität und Parallelität. Sein Stück ist so angelegt, dass beide Spieler:innen den gleichen Part spielen. Eingearbeitet in die musikalische DNA des Stückes sind sogenannte glitches, Störungen, die die Synchronität des Stückes während seiner Aufführung unweigerlich zum Einsturz bringen. Im normalen Konzertleben geht es meistens um die größtmögliche Perfektion. Alles muss stimmen, ist tausendfach beim Üben wiederholt, trainiert worden. Vermeidung von Fehlern und Synchronität im Spiel. Wie gehen nun die Akkordeonist:innen auf der Bühne damit um, wenn es einkalkulierte, aber nicht vorhersehbare Störungen gibt? Wie reagieren sie auf Abweichungen, wie arbeiten sie mit dem Auseinanderdriften und dem Streben, sich wiederzufinden? Dieses Werk sind für Helmut Oehring auch Momentaufnahmen, die den Vorgang festhalten, als die DDR “ins Koma fiel”. Ein abgetrennter Staat, der für seine Souveränität kämpfte, jedoch am Ende wiedervereint wurde.

Mit Clouds 9 von Stefan Streich wird die Idee der Synchronität und Asynchronität auf andere Weise weitergesponnen. Ausgangsmaterial ist das Solostück Clouds 6, mit dem die beiden Instrumentalisten nach einem festen Konzept spielen.

Ebenfalls ausgehend von einem Solostück – den Winterseeds von Klaus Huber – haben die Akkordeonist:innen hier die Stimmen aufgeteilt und auf verschiedene Weise neu zusammen gesetzt.

Neben den Künstlern soll sich auch das Publikum aktiv mit verschiedenen Fragen auseinandersetzen, die dieses Programm aufwirft. Wieviel Individualität steckt in einem klassischen Konzert? Wieviel sehe ich von der Privatperson, die dort als Musiker:in auf der Bühne steht? Wie agieren verschiedene Musiker miteinander, wieviel Nähe und Distanz muss zwischen ihnen herrschen?! Wie greift das Konzertprogramm Genderthemen, Geschlechteridentitäten und alternative Beziehungsmodelle auf und wie ist das in die persönliche (Erlebnis)welt übertragbar?

Ein Konzertabend – theatralisch, performativ, persönlich und auf seine Art intim, der neben der Musik auch die Musiker als Menschen und Agierende in den Fokus nimmt.

PROGRAMM

Stefan Streich (*1961) Clouds 9

Zwei Akkordeons und Stereo-Zuspielung UA

Klaus Huber (*1924 – 2017) Winter seeds (1993)

bearbeitet für zwei Akkordeons

Helmut Oehring (*1961) glitch /AMOK

Duo für zwei Akkordeonsolist*innen UA

Akkordeon: Susanne Stock und Felix Kroll

Stimme / Melodica: Angela Postweiler

Hölderlin

Hölderlin


Zum 250. Geburtstag von Hölderlin.

Hölderlin war Zeitgenosse der Französischen Revolution. Seine Lyrik wies weit über seine Zeit hinaus. Mit Mitte 30 wurde er für wahnsinnig erklärt. Hanns Eisler vertonte seine Texte ebenso wie Paul Hindemith oder Johannes Brahms.

Titel:
Schicksalslied – Zornige Sehnsucht – Hymne an die Freiheit – An die klugen Ratgeber – So kam ich unter die Deutschen – Lebenslauf – Die Ehrsucht – Blödigkeit – Hälfte des Lebens – Schwabenmädchen – Abendphantasie – Rousseau – Der Wanderer – Aussicht (Das letzte Gedicht im Turm)

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Hölderlins Gedichte feiern in den Jahren nach der französischen Revolution die Freiheit als Bedingung allen Lebens. Wortgewaltig und mit feiner Feder die Höhen und Tiefen des Lebens auskostend, schrieb Hölderlin in einer bis heute modernen Sprache vom Leiden an der „Bleiernen Zeit“, die alles Lebendige erstarren lässt, von der Sehnsucht nach Liebe und Schönheit und der Gewissheit, dass der Mensch von Natur aus gut ist.

Kongenial verwandeln die Grenzgänger auf ihrem elften Album Hölderlins Verse in Lieder, die die Jahrhunderte seit ihrer Entstehung überbrücken. Zwischen „Zorniger Sehnsucht“, „Blödigkeit“ und „So kam ich unter die Deutschen“ sind die vierzehn ausgewählten Hölderlin-Texte von teilweise erstaunlicher Aktualität, mit einer Musik zwischen Blues und Folkrock, Pop und E-Musik, mit Anklängen an Kurt Weills Dreigroschenoper, Tom Waits, Eisler und Motown.

Für die Studioproduktion um Schlagzeug und Bass, Saxophon und E-Gitarren, Geige und Mundharmonika erweitert, präsentiert das Bremer Quartett um Michael Zachcial erneut ein außergewöhnliches Album zwischen Anspruch und Ohrwurmqualität.

 

Warum Hölderlin?

Wie abgeschnitten scheinen uns heute die Jahre vor dem Aufstieg Hitlers, als wäre mit der Schuld am Furchtbarsten aller Verbrechen gleichsam ein Urteil über alle gefällt, die jemals von einem anderen Deutschland zu träumen wagten. Vielen Flüchtlingen und Opfern des NS-Staates aber galt der 1770 geborene Friedrich Hölderlin als die Stimme eines besseren Deutschlands, an dem sie auch unter widrigsten Bedingungen festhielten: Paul Hindemith vertont Gedichte Hölderlins gleich nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, Hanns Eisler schrieb die Musik zu „Die Heimat“ und „An die Hoffnung“ und weiteren Texten im Hollywooder Exil 1942/43 und der jüdische Komponist Viktor Ullmann komponierte noch 1943 in Theresienstadt Hölderlin-Lieder.

Die Menschenrechte wurden damals fast überall mit Füßen getreten. Erstmals Gesetz wurden sie im August 1789 im Anschluss an die französische Revolution als die „natürlichen, unveräußerlichen und heiligen Rechte des Menschen“. Was aber wissen wir über die, die diese Rechte auch in unserem Land durchsetzen wollten?

Und denen, die sich als die Hüter des Abendlandes aufspielen und dabei ihren Fremdenhass nur schlecht verbergen können, sei Hölderlins „So kam ich unter die Deutschen“ zu Gehör gebracht:

“Es ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen. Wenn doch einmal diesen Gottverlaßnen einer sagte, daß … bei ihnen eigentlich das Leben schal und sorgenschwer und übervoll von kalter stummer Zwietracht ist, weil sie den Genius verschmähn, der Kraft und Adel in ein menschlich Thun, und Heiterkeit ins Leiden und Lieb’ und Brüderschaft den Städten und den Häusern bringt. Und darum fürchten sie auch den Tod so sehr, und leiden, um des Austernlebens willen, alle Schmach, weil Höhers sie nicht kennen, als ihr Machwerk, das sie sich gestoppelt.“

Georg Herwegh über Hölderlin:

“… eine glückliche Hand möge unserer Jugend die Zeugnisse deines Geistes sammeln, daß sie sich von neuem daran erbaue, wenn die dunkle Wolke der Gegenwart drückend über ihrem Haupte lastet! Wir haben soviel Zeit für das Unzeitgemäßeste, und bedenken uns wegen der Minute, die wir einem so himmlischen Genius weihen wollen?”   (Georg Herwegh, 1839)

  1. Schicksalslied
  2. Zornige Sehnsucht
  3. Hymne an die Freiheit
  4. An die klugen Ratgeber
  5. So kam ich unter die Deutschen
  6. Lebenslauf
  7. Die Ehrsucht
  8. Blödigkeit
  9. Hälfte des Lebens
  10. Schwabenmädchen
  11. Abendphantasie –
  12. Rousseau
  13. Der Wanderer
  14. Aussicht (Das letzte Gedicht im Turm)

Dagmar Manzel – Sehnsucht

Mit der Komischen Oper Berlin verbindet Dagmar Manzel eine ganz besondere und langjährige Beziehung und so überrascht es weder, dass sie ihre neue CD »Sehnsucht« nicht nur größtenteils mit Musiker*innen des Hauses eingespielt hat, noch dass sie das Programm dieser CD erstmals im Haus an der Behrenstraße live mit ihrer fünfköpfigen Band und dem neuen Programm präsentiert. Die bekannten und weniger bekannten Chansons und Lieder bieten in den neuen, pointierten Arrangements viel Raum für Sehnsucht, Melancholie und zum Nachdenken, aber auch für leisen Humor und Komik.

Foto: Manfred Paul

Queer Papa Queer

Queer

Einen Vater, der abhaut – das kennt man. 
Ein Vater, der beim Abhauen Länder- und Systemgrenzen überwindet ist schon seltener. 

Ein Vater, der vom Osten in den Westen flüchtet und seiner in der DDR zurück gelassenen Tochter sein ganzes Leben lang sein Coming Out als schwuler Mann nicht eingestehen will, nicht offenbaren kann, ist Thema von queer Papa queer. 

Das Stück ist eine biografische Recherche mit Objekten, Dokumenten und Puppen und zugleich eine Zeitreise in die Lebenswelt homo- und bisexueller Männer in der DDR und dem Niemandsland zwischen den Systemen. 

Ein Stück über Angst, Mut, Lebensfreude und Repression. Ein Parcours auch über die eigenen Unsicherheiten.

Spiel: Ute Kahmann
Live-Musik: Felix Kroll
Regie: Heike Scharpff
Ausstattung, Puppenbau: Stephan Rätsch
Projektion: Raman Zaya
Dramaturgie: Tom Mustroph

unterstützt von: Schaubude Berlin, Schwules Museum
gefördert von: Bundesstiftung Aufarbeitung, Bezirksamt Pankow, Abt. Kultur
Medienpartner von: TAZ DIE TAGESZEITUNG

Konzept und Produktion: Kahmann & Scharpff GbR 

Unheimliche Geschichten

In einem Buchantiquariat erwachen um Mitternacht aus drei großen Gemälden der Teufel, der Tod und eine Dirne. Sie erzählen sich fünf unheimliche Geschichten…

Mit seiner außergewöhnlichen Inszenierung und den damals völlig neuen und wegweisenden Film-Effekten erschuf Richard Oswald vor genau 100 Jahren das Genre des Gruselfilms. Es ist auch eine der ersten Literaturverfilmungen, in der unter anderem «die schwarze Katze» von Edgar Allan Poe oder »Der Selbstmörderklub« von Robert Louis Stevenson adaptiert wurden. Die fünf Geschichten sind gelungen durch die Rahmenhandlung verknüpft und werden von den drei damals berühmten Schauspielern Reinhold Schünzel, Conrad Veidt und Anita Berber extrem wandlungsfähig gespielt.

Anita Berber als Dirne war eine Ikone des Lasters, des Sündenbabels Berlin in der Zeit des ersten Weltkrieg, als mit dem Kaiserreich gesellschaftliche Konventionen zusammengebrochen waren und Exzesse aller Art in Mode kamen: ob durch sexuelle Freizügigkeit, Okkultismus oder Drogenrausch. 

Reinhold Schünzel tritt in der Rahmenhandlung als klassischer Mephisto auf. In den Einaktern spielt er fast durchgehend bürgerliche Figuren am Rande des Abgrunds. Darin wirken seine tadellosen Anzüge wie eine Verkleidung, um seine Schuld als Mörder oder seinen Wahnsinn zu tarnen. Schünzel gibt dem durch Krieg und Revolution aus der Bahn geworfenen Bürgertum in Deutschland eine Gestalt.

Auch Conrad Veidt als Tod repräsentiert das Gesicht einer Epoche. Hohlwangig, mit tief liegenden Augen, der hohen Stirn und dem spitzen Kinn steht es für die Hungerjahre unmittelbar nach dem Ende der ersten Weltkriegs, für eine in den Schützengräben traumatisierte Generation. Sein Rollentyp war die des Außenseiters und es ist bezeichnend, dass er mit seinen Anti-Helden zur Leinwand-Ikone jener Nachkriegsjahre wurde. Gibt es einen krasseren Außenseiter, als den Tod, inmitten lauter lebender?

Richard Oswald erlebte bereits 1915 den Durchbruch als Regisseur für seine Kriminalverfilmungen. Große Erwartungen begleiteten also die Premiere von „Unheimliche Geschichten“, die am am 5.11.1919 zu Oswalds 39. Geburtstag in den „Richard-Oswald-Lichtspielen“ stattfand, einem Kino an der Kantstraße in Berlin. Der Abend geriet zum Triumph für den Regisseur und seine Darsteller.

Anlässlich des 100-Jährigen Jubiläums hat der Akkordeonist Felix Kroll eigens eine schaurig klangintensive und virtuose neue Filmmusik komponiert, die er live zum Film darbieten wird.

Lübeckische Blätter

»…spielte der exzellente Akkordeonist Felix Kroll, der die Rezitationen zudem mit Musik von Sofia Gubaidulina und Hanns Eisler bereicherte. Er zeigte, welche vielfältigen Möglichkeiten das Akkordeon besitzt, wenn es über Chansonbegleitung oder Arrangements hinaus eingesetzt wird und gute intelligente Instrumentalisten im Spiel sind…
…Auch die klassische Gestaltung beherrscht Felix Kroll. Domenico Scarlatti d-Moll-Sonate perlte fein ziseliert, hatte kontrastiv satten Vollklang.«

Usher

Usher

KAMMEROPER (2018)
MUSIK VON
Claude Debussy / Annelies Van Parys
TEXT VON
Claude Debussy / Gaea Schoeters nach
»The Fall of the House of Usher«
von Edgar Allan Poe

Auftragswerk der Staatsoper Unter den Linden und der Folkoperan Stockholm

Neben seiner einzigen vollendeten Oper »Pelléas et Mélisande« verfolgte Claude Debussy zahlreiche weitere Musiktheaterprojekte, die jedoch nie realisiert wurden. Spätestens ab 1908 fesselte ihn die Kurzgeschichte »The Fall of the House of Usher« des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. In Poes literarischer Vorlage wird ein namenloser Jugendfreud Zeuge des inneren und äußeren Verfalls des letzten Sprosses eines untergehenden Adelsgeschlechts. Die zwischen Angst, Delirium und Rausch changierenden Zustände Roderick Ushers sind hierbei mit atmosphärischen Bebilderungen der Umgebung des geheimnisvollen Familienanwesens verbunden: einer unheimlichen Sumpflandschaft, einer Gruft, in der die angeblich verstorbene Zwillingsschwester Rodericks, Lady Madeline, beerdigt wird und nicht zuletzt mit dem Haus selbst, das geisterhaft zum Leben erwacht.

Die Belgierin Annelies Van Parys gehört spätestens seit ihrer ersten auf einem Film Alfred Hitchcocks basierenden Oper »Private View« 2015 zu den innovativsten Komponistinnen des zeitgenössischen Musiktheaters und zeichnet sich durch ein besonderes Interesse für die Facetten der menschlichen Singstimme sowie eine eigenwillige Instrumentationsweise aus. Ausgehend von dem Material der unvollendet gebliebenen Oper – Debussy hinterließ neben mehreren Libretto-Entwürfen ein musikalisches Fragment von ca. 20 Minuten sowie einige Skizzenblätter – entwickelt Van Parys in »Usher« ein Kammermusiktheater, das auf spezifische Art und Weise die »Kategorie des Unheimlichen« musikalisch wie theatral erforscht.

MUSIKALISCHE LEITUNG – Marit Strindlund
INSZENIERUNG, BÜHNENBILD, LICHT – Philippe Quesne
KOSTÜME – Philippe Quesne, Christin Haschke
DRAMATURGIE – Roman Reeger

RODERICK USHER – David Oštrek
L’AMI – Martin Gerke
LADY MADELINE – Ruth Rosenfeld
LE MÉDECIN – Dominic Kraemer

Termine: 12.10.2018 – Premiere
weitere Termine: 14.10., 16.10., 19.10., 21.10., 24.10., 26.10., 30.10.

Revolution

Zum 9. November und dem 100. Jahrestag der Novemberrevolution von 1918 erscheint unser 10. Album: Es heißt schlicht und einfach “REVOLUTION” und enthält 17 Lieder aus den Kämpfen gegen den Weltkrieg und für Pressefreiheit und Menschenrechte, Wahlrecht für alle

Zwischen Chanson und Rock. Kinderlied und Friedenshymne Reggae und Musettewalzer werden vielfältigste musikalische Register gezogen. Unbekannte und bekannte Autoren von Erich Mühsam bis Bertolt Brecht, Ferdinand Freiligrath bis zum ersten bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner eint eins. Anarchisten und Christen, Sozialisten und Demokraten gemeinsam für die Republik und gegen den Kapitalismus.

Die wilden Lieder des jungen Marx

Das neunte Album der Grenzgänger basiert auf den vielen hundert Gedichten und Liedtexten, die Karl Marx als 18-jähriger Student in Bonn verfasste. Das überwiegend live eingespielte Album enthält Lieder an seine spätere Frau Jenny, an den Vater und frühe Gesellschaftskritik. Ein ungewöhnlicher Blick auf den immer wieder aktuellen Kritiker des Kapitalismus, dessen gemeinsam mit seinen Freund Friedrich Engels verfasstes “Kommunistisches Manifest” zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Durch die musikalische Umsetzung werden der Zorn, die Zärtlichkeit, die unbändige Leidenschaft des jungen Karl Marx und seiner Generation spürbar, die die Revolution von 1848 in vielen Ländern Europas begann. Eines der zentralen Lieder lautet entsprechend im Refrain: “Darum lasst uns alles wagen, niemals rasten. niemals ruhn ….. nur nicht dumpf dahin gegangen, ängstlich in dem niedern Joch , denn das Sehnen und Verlangen und die Tat, die bleibt uns doch!”

Premiere im Rahmen der 200-Jahre-Marx-Feiern der Stadt Trier am 5. und 6. Mai.

Die Titel:
Jenny Jenny Jenny — In seinem Sessel´das Publikum – Spielmann — Lied der Gnomen — Die Zerrissene — Vorwurf  — Empfindungen — Männerl und Trommerl — Das Gift — Wunsch — 15 Pfennige — Weltgericht — Pustekuchen — Mit uns zieht die neue Zeit

Cause of death: unknown

Dokumentation Norwegen 2018 | arte

Seit Jahren hatte die Schwester der Regisseurin Anniken Hoel an psychischen Problemen gelitten. Sie war von zahllosen Ärzten untersucht und diagnostiziert worden, wurde immer wieder in Kliniken eingewiesen. Ihr Tod im Jahr 2005, als sie nur 34 Jahre alt war, kam dennoch überraschend – und wurde nie geklärt. Todesursache unbekannt – das sagten zumindest die behandelnden Ärzte. Mit dieser Antwort wollte sich Anniken Hoel nicht zufriedengeben und begab sich auf eine langwierige Recherche. Dabei deckte sie kaum zu glaubende Machenschaften der Pharmaindustrie auf, die Milliarden umsetzt und vorgeblich das Wohl der Menschen im Sinn hat.

Ein persönlicher, investigativer Film einer Autorin, die ihre Schwester durch Medikamente gegen eine psychische Erkrankung verloren hat. Ein Film über Psychopharmaka und die gefährlichen Geheimnisse der großen Pharmaunternehmen. Nachdem ihre Schwester plötzlich und unerwartet starb, während sie mit verschreibungspflichtigen Antipsychotika behandelt wurde, forscht Anniken Hoel nach über die Verantwortung der Pharmaindustrie, das ungebremste Wachstum psychiatrischer Diagnosen und Medikamente und die Korruption staatlicher Aufsichtsbehörden. Wie kann es sein, dass Pharmaunternehmen Einfluss auf die Richtlinien haben, nach denen psychische Krankheiten diagnostiziert werden? Also mitbestimmen, wann Medikamente verschrieben werden?

Der über einen Zeitraum von zehn Jahren entstandene Film ist gleichzeitig persönlich und investigativ. Er folgt Anniken Hoel, die Antworten nicht nur nach den Ursachen des Todes ihrer Schwester sucht, sondern auch nach dem Zehntausender von Menschen weltweit, die ebenfalls ein ähnliches Schicksal erlebt haben. Todesfälle und Schäden, die bisher so gut wie ignoriert wurden. Ausgehend von einer kleinen Stadt in Norwegen und auf Reisen durch Skandinavien, die EU und die USA enthüllt der Dokumentarfilm „Todesursache: Unbekannt“ das Innenleben und die Motivationen einer mächtigen Industrie, die kontinuierlich Gewinne vor den Menschen stellt und viel zu einflussreich ist, um zu definieren, wer normal und wer krank ist.

Film von Anniken Hoel

Sommertag

Kammermusiktheater
Musik und Text von Nikolaus Brass nach dem gleichnamigen Stück von Jon Fosse

Eine Produktion der Staatsoper Berlin

Seit vielen Jahren wartet eine Frau auf ihren Mann, der vor langer Zeit auf den Fjord hinausfuhr und spurlos verschwand. Als sie an einem schönen Sommertag Besuch von einer Freundin erhält, beginnt sie sich an den Tag der letzten Begegnung mit ihrem Mann Asle zu erinnern. In Rückblenden durchlebt sie abermals den Schmerz der die Beziehung prägenden Sprachlosigkeit und versucht, die Motive für sein Verschwinden zu ergründen.
2014 brachte der Münchner Komponist Nikolaus Brass mit »Sommertag« sein erstes Musiktheaterwerk zur Uraufführung. Die bedrückende Atmosphäre des gleichnamigen Theaterstücks des norwegischen Autors Jon Fosse übersetzt Brass hier eindringlich in Musik. Diese übernimmt über weite Strecken eine Kommentarfunktion bzw. wirkt als Ausdruck des im Text Nichtgesagten. Das zentrale Thema der Aufhebung der Zeit zeigt sich auch in der flexiblen Struktur der Stimmen, die an vielen Stellen vom Sänger- und Instrumentalensemble frei und somit in »Eigenzeit« gestaltet wird.

BESETZUNG

MUSIKALISCHE LEITUNG
Max Renne
INSZENIERUNG
Eva-Maria Weiss
AUSSTATTUNG
Lisa Fütterer
LICHT
Murat Özuzun
DRAMATURGIE
Benjamin Wäntig
JUNGE FRAU
Sarah Aristidou
ÄLTERE FRAU
Anne Schuldt
DIE FREUNDIN
Natalia Skrycka
ASLE
Matthew Peña
DER MANN/DIE STIMME
Bartosz Araszkiewicz
EIN TÄNZER
Valentin Schmehl
MITGLIEDER DER STAATSKAPELLE BERLIN

VORWORT
Werkeinführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Referent: Benjamin Wäntig

Termine: 10.02.2018 – Premiere
weitere Termine: 13.02., 16.02., 21.02., 23.02., 01.03., 03.03.

Georg Herwegh: Lieder eines Lebendigen

Die Grenzgänger spielen die Lieder von Georg Herwegh, einem der populärsten deutschsprachigen Dichter des 19. Jahrhunderts, mutigem Streiter für Demokratie und vorausschauendem Euopäer.

Der Zeitgenosse von Heinrich Heine, Hoffmann von Fallersleben, Karl Marx und Ferdinand Lassalle floh mit 22 Jahren in die Schweiz, um einer Haftstrafe wegen „Subordination“ und der Zwangsrekrutierung zu entgehen. Zwei Jahre später gelang ihm mit den „Gedichten eines Lebendigen“ einer der grössten literarischen Erfolge im Deutschland des 19. Jahrhunderts, was ihm sogar eine Privataudienz beim preußischen König einbrachte, der ihn aber anschließend des Landes verwies. In der 1848er Revolution kämpfte er gemeinsam mit seiner Frau Emma in der von ihnen aufgestellten Deutschen Demokratischen Legion. Manche seiner Lieder wirken bis heute, wie die Zeilen „Alle Räder stehen still / wenn dein starker Arm es will“ aus dem Bundeslied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, dem Vorläufer der SPD, deren Gründungsmitglied er war. Bis heute gibt es keine umfassendere musikalische Würdigung seiner Lieder, von denen viele aber auch heute noch von großer Aktualität sind.

Die Titel:

Mein Deutschland strecke die Glieder / Protestlied / Reisst die Kreuze aus der Erden / Viel gesungen müd gerungen / Bet und Arbeit ruft die Welt (Bundeslied) / Das Lied vom Hassen / Einladung in die Berge / Germania mir graut vor dir / Leicht Gepäck / Schlafe was willst du mehr / Und immer mehr Soldaten / Im Parla-Parla-Parlament

Büdelsdorf

»Krolls Akkordeon-Spiel ersetzte ein ganzes Orchester. Wieder einmal ein Beweis, dass dieses Instrument zu unrecht als Quetschkommode und angestaubt angesehen wird. Wer es beherrscht, vermag ihm einen modernen Sound zu entlocken.«

Weserkurier

»…sorgte der Berliner Konzertakkordeonist in der Warflether Konzertkirche am Sonntagabend mit seinem Programm „Alte Männer, neue Frauen“ für ein volles Haus und begeisterte weit über 100 Konzertbesucher.
…hatte der 28-Jährige sein Publikum vom überaus breiten Spektrum moderner Akkordeonmusik überzeugt.«

Wulkow

»Was Kroll seinem Instrument entlockt, ist ein Kosmos für sich – vom fernen Schnattern der wilden Schwäne bis zum dissonanten Gefechtslärm.«

Brot & Rosen

Ausgezeichnet für den Preis der deutschen Schallplattenkritik in den Sparten „Liedermacher“ und „Folk & Singer-Songwriter“ – gemeinsam mit Kollegen wie Rainald Grebe, Quadro Nuevo und anderen. Dass wir mit einem Album mit deutschen Volksliedern wie „Die Loreley“, „Wenn alle Brunnen fließen“ oder „Freude schöner Götterfunken“ dort nominert wurden, ist sicher außergewöhnlich.

Das siebte Album der Grenzgänger enthält Lieder von der Liebe aus sechs Jahrhunderten und ihren Bedingungen im Alltag. Neu arrangiert und in bestechender Audioqualität, mit Cello, Akkordeon, akustischen Gitarren. Die Band wurde im Studio erweitert um Kontrabaß und Schlagzeug, dazu die Stimme der Bonner Strassenmusikerin Cynthia Nickschas, die auch schon mit Konstantin Wecker auf Tournee war, Bekannte Lieder wechseln ab mit Neuentdeckungen aus dem Freiburger Volksliedarchiv.

Das vierzigseitige (!), extra große und reich bebilderte Booklet unterstützt den Hörgenuß. Es enthält die Texte aller Lieder und Hintergrundinformationen zu ihrer Entstehung.

“Urvertraut und doch unerhört neu: ein kleines Meisterstück! (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Verneigenswert!”
(Westfälische Rundschau)
“Ein wunderbares Album!” (Folktied)

Lesung mit Corinna Harfouch und Catherine Stoyan:
Wolfgang Hilbig

Monolog aus einigen Tagen meines Lebens.

Im Innern ruht der Wille,
doch ein Ziel, das ist so weit
und das Ziel heißt: Freier leben,
doch das ist keine Kleinigkeit.

Musikalische Lesung mit Corinna Harfouch, Catherine Stoyan und Felix Kroll
Wolfgang Hilbig gehört zweifellos zu den originellsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Der 2002 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Lyriker und Romanautor beschäftigte sich in seinem Werk mit Krieg und Diktatur, mit Leben und Tod: die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Am 31.8.1941, inmitten der Nazi-Diktatur in Meuselwitz/Sachsen, geboren, wuchs er nach dem Zweiten Weltkrieg in der nächsten deutschen Diktatur auf. Immer wieder finden sich in seinen Texten Spuren dieser Prägung. Als er 1994 in den Prenzlauer Berg zog, in den Bezirk, in dem die viel besungene, unabhängige Literaturszene der untergegangenen DDR angesiedelt war, kam er dort an, wo er hingehörte: Hier wurde er – mit all seiner Bescheidenheit und Zurückhaltung – zu einem der wichtigsten und einflussreichsten Autoren in dieser Zeit.

Lesung mit Dagmar Manzel:
AGOTA KRISTOF

eine musikalische Lesung mit Dagmar Manzel

Ehrlich, lakonisch und gnadenlos im Blick auf die Welt: Ágota Kristófs kurze Prosastücke kreisen um die Themen Exil, Entwurzelung und Einsamkeit. Sie handeln von der Suche nach einem verlorenen Glück, von der Hoffnung auf bessere Zeiten, von Resignation. Schauspielerin und Grimme-Preisträgerin Dagmar Manzel interpretiert diese Geschichten voller Nuancen und findet für jede ihren ganz eigenen Ton. In Liedern aus der Oper „AGOTA?“ von Helmut Oehring tritt sie dabei eindrucksvoll in einen Dialog mit der Autorin.

Duo im Goldrausch

Sabina Matthus-Bebié: Klarinetten

Das „Duo im Goldrausch“ nimmt mit seinem Namen sowohl Bezug auf die Goldbergvariationen, dessen Glanz beide Musiker rauschhaft verfallen sind, als auch auf die Goldgräberstimmung bezüglich des Oevre dieser fantastischen Besetzung. Denn Anlass zur Gründung des Duos war eine Uraufführung einer Komposition von Helmut Oehring. Und so sind die beiden Musiker rastlos auf der Suche nach neuem Material aus der zeitgenössischen Musik und arrangieren Schätze der alten Musik.

Goldberg variiert

Das Werk gilt als eine der anspruchsvollsten Klavierkompositionen Bachs. Für Interpreten, die ein modernes Klavier verwenden, gilt dies besonders, da das Werk in weiten Teilen für ein zweimanualiges Instrument (Cembalo) komponiert wurde und sich die Ausführung mit nur einer Klaviatur stellenweise als äußerst schwierig erweist.
Seit der Bach-Renaissance zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind Aufführungen mit zahlreichen weiteren Instrumenten üblich geworden, von der Orgel und dem Akkordeon bis hin zum Streich- und Saxofonquartett. Ausgehend von dieser Aufführungsgeschichte hat Felix Kroll das Werk für eine Wiedergabe mit Klarinette und Akkordeon eingerichtet. Auch die Bassklarinette kommt in einigen Variationen zum Einsatz. Diese Kombination kommt besonders den Kanons zugute, da man durch die unterschiedlichen Klangfarben die Stimmführung deutlicher wahrnehmen kann.

„Schon die Aria am Anfang verspricht eine Stunde reinen Genusses. Während das Akkordeon vom Klang her immer einmal wieder an ein Cembalo erinnert, bringt die Klarinette … ein völlig neues Timbre in das Stück… Samtig tief setzt sie dem heiteren Akkordeon eine wehmütig-ernste Melancholie entgegen. Wie eine zweite Stimme, die insbesondere in den Kanons zu einem Dialog mit dem Akkordeon wird. Mal feierlich, mal zierlich, mal in strenger Schönheit, mal in süßer Schwermut spielen sich die beiden Instrumentalisten in den Rausch der Variationen.“ Regine Buddeke

Come not near

2015 schrieb der Komponist Helmut Oehring das Stück „come not near“ für das Duo – eine starke Vertonung eines Shakespeare Textes. Für die Uraufführung dieses Werkes entstand so das Programm bestehend aus Originalwerken der letzten 20 Jahre für Klarinette und Akkordeon.
Helmut Oehring – „come not near“ (2015)
Isabelle Mundry – „Spiegelbilder“ (1996)
Iris ter Schiphorst – „Miniaturen“ (2008)
Toshio Hosokawa – „In die Tiefe der Zeit“ (1994/96)
Uros Rojko – „Vox“(2001)
Helmut Zapf – „Sommer“ (1998)

L’histoire du tango

Der bekannte Komponist Astor Piazzolla schrieb eine Suite – eine Art Hommage an die Geschichte des Tangos – bestehend aus den vier Sätzen Bordel-1900, Café- 1930, Nightclub-1960 und Concert d’aujourd’hui. Sie markieren die Entstehungspunkte dieser berühmt gewordenen Musikrichtung innerhalb eines Jahrhunderts.

In Raum und Zeit

Der Jahrgang 1685:
J.S. Bach, G.F. Händel, D. Scarlatti

trifft auf die Frauen der Gegenwart:
S. Gubaidulina, Y. Pagh-Paan und A. Schlünz

Die drei großen Komponisten der Barockzeit, im selben Jahr geboren, durchaus gegenseitig durch ihr Schaffen und Wirken beeinflusst, sich jedoch durch die räumliche Trennung in drei unterschiedlichen Ländern Europas kaum begegnet sind. Ihnen werden drei weibliche Vertreter der Gegenwart gegenüber gestellt, aus fast drei verschiedenen Generationen, die ihrerseits die Kulturlandschaft prägen und weiter prägen werden.

Annette Schlünz – Journal N° 2 »Schneeland«

für Akkordeon solo (2006/2007)?Margit Kern gewidmet

“Journal n°2” entstand unter Verwendung eines Textes von Ulrike Draesner (Im Taumel der Trennung), von welchem Fragmente in der Partitur stehen blieben und auch von der Musikerin artikuliert werden. Der räumlich gedachte Text übersetzt seine Spiralen in die Musik, die sich unter Nutzung der Zahlenproportionen des Gedichtes in die unterschiedlichsten Register drehen, um am Ende atemlos atmend zum Stillstand zu kommen.

Younghi Pagh Paan – Ne Ma Um

NE MA-UM schrieb ich im Jahr 1996 im Auftrag von Teodoro Anzellotti. ?Der koreanische Titel bedeutet »mein Herz«. Aus dem Gedicht von H.C. Artmann »mein herz« (1949/50) erlaubte ich mir eine Zeile als Untertitel dieses Stückes zu setzen: »mein herz ist die abendstille geste einer atmenden hand.«

Sofia Gubaidulina – De Profundis

Gubaidulina wählte zur Grundlage ihrer Komposition die Zeilen des Psalms 130 „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“ zur Charakterisierung ihrer verschachtelten Botschaft. Zuweilen klingen schattenhaft Choralmelodien an, bestimmend bleibt aber die Grundidee des Aufsteigens. Immer wieder stören scharfe Einwürfe und expressive Gesten, eindringliche Glissandi und nervöse Vibrati die Bewegungsrichtung. Und dann sind da die bewusst eingebauten Atmer des Instrumentes, das Dahingehauchte, kaum Hörbare, das sich den kraftvollen Akkordblöcken entgegenstellt. Die Musikologin Valentina Cholopowa sagte dazu einmal: „All diesen Klängen sind feierliche, mit Figurationen reich ausgestattete Akkorde gegenübergestellt, aber auch eine lange, einstimmige Melodie, die den gesamten symbolischen Weg des Werkes durchläuft – aus der Tiefe bis in die strahlende Höhe.

 

Georg Friedrich Händel (1685-1759) – Suite in d-Moll HVW 436 (II/3)
Domenico Scarlatti (1685-1757) – Sonate in A-Dur K 208
Sonate in d-Moll K 141
Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Englische Suite Nr.2 a-Moll BWV–807

Sofia Gubaidulina (1931) – De Profundis (1978)
Younghi Pagh-Paan (1945) – Ne Ma Um (1996)
Annette Schlünz (1964) – Journal N°2 “Schneland” (2007)

Dauer: ca 2x 40 min.

Berlin – Sinfonie einer Großstadt

Stummfilm von Walther Ruttmann
Musik: Felix Kroll

Der dokumentarische Film beschreibt einen Tag in der Großstadt Berlin, die in den 1920er Jahren einen industriellen Aufschwung erlebte, und gibt auch heute noch einen Einblick in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu dieser Zeit.

Ruttmann konzipierte seinen Film als dokumentarisches Kunstwerk, das die Großstadt Berlin als lebenden Organismus darstellen soll. Im langsamen Erwachen der Stadt, in der Hektik des Tages und im langsameren Ausklingen am Abend sah er eine Analogie zu einer Sinfonie und unterstrich dies im Filmschnitt. Für die damalige Zeit ungewöhnlich, setzte Ruttmann zahlreiche kurze Schnitte ein, um die Lebendigkeit und Hektik der Stadt plastischer werden zu lassen.

Felix Kroll, konzipierte eine eigene neue Musik für Akkordeon und Liveelektronik für diesen Film.

Das Grimassenphänomen

Musiktheater von und mit Wolfgang Krause Zwieback und Felix Kroll

Wolfgang Krause Zwieback – Buch, Regie, Bühne, Spiel

Felix Kroll – Euphorisches Akkordeon

Bernd E. Gengelbach, Peter Schneider – Technik/Bühne

Die Präsentation des großen Wagens im Kurhaussaal ist ungewollt. Denn Paul Peter dreht nach langer Krankheit nur eine Runde. Im Saal streikt der Wagen. Er geht zu Fuß. Im Kaufhaus trifft er den Detektiv Pol Pippi mit dem Spürhund Pad Pul. Sie alle werden Zeugen. Mit diebischer Freude. Beide verfolgen ihre Spuren. Paul Peter recherchiert weiter am Grimassenphänomen.

Der Hochspringer

Ein musikalischer Monolog mit euphorischem Akkordeon

Wolfgang Krause Zwieback Inszenierung, Buch, Spiel

Felix Kroll Akkordeon

Zeit zu springen.
Stabhoch und springen.
Es geht los!…
Jetzt noch die Durchsage…
Wo bleibt die Durchsage?….
Basti springt über den Zaun…
Hindernisse beseitigen, indem man sie überspringt.
Das Schwierigste ist das Warten.
Und die Zweifel kriechen an dir hoch. Lähmen dich.
Ziehen dir das Fell über die Ohren. Machen dich schwach und zittrig.
Dann wird es Zeit. Zeit zu springen… .. ..
50 Meter Anlauf. Volles Programm. Höchstgeschwindigkeit.
Stab in den Kasten. Hochschwingen…
Und im Handstand auf dem Stab verweilen………………

Meinten Sie: Red

mit Kompositionen von Peter Gahn

“mit geliehener Aussicht – Umgebung 1 + 2”
(1997/ 98 – 2000)
für Ensemble

“reading unicorn skulls – the town
(engraved dreams)” (1999)
für Koto, 4 Hyoshigi, Klar, Vln und Schlgzg

“atonoba I + II” (2002/ 2004)
für Schlgzg, Fl, Vc und Pf

“ink, colours and gold on paper II + III
– surroundings 2” (2005/ 2007)
für Akkordeon, Schlgzg, Fl und Vc

“Meinten Sie: RED II – Sextettversion” (2007)
für Pf, Tuba, Schlgzg, Fl, Klar und Vc

“Diagonalen in kubischen Räumen I – III”
(2013/ 2015)
für Ensemble

ensemble reflexion K und Gäste

Dreyer Gaido Musikproduktionen (21097)

ensemble reflexion K

Beatrix Wagner – Flöte (1, 3, 4, 5, 6)
Joachim Striepens – Klarinette (1, 2, 5, 6)
Damir Bacikin – Trompete (1, 6)
Matthias Jann – Posaune (1, 6)
Johannes Fischer – Schlagzeug (1, 3)
Jonathan Shapiro – Schlagzeug (2, 4)
Martin von der Heydt – Klavier (1, 3, 5, 6)
Lenka Zupkova – Violine (2, 6)
Christiane Veltman – Viola (1, 6)
Burkart Zeller – Violoncello (1, 5, 6)
Heiko Maschmann – Kontrabass (1)

Gerald Eckert – Leitung (1, 2, 5, 6)
– Violoncello (3, 4)

Gäste

Jan Termath – Tuba (5)
Felix Kroll – Akkordeon (4)
Naoko Kikuchi – Koto (2)
André Wittmann – Schlagzeug (1, 5, 6)

On the edges

mit Kompositionen von Gerald Eckert

“An den Rändern des Maßes” (2005-11)
für zwei Ensemblegruppen

“Bruchstücke… erstarrtes Lot” (1998/ 99)
für Ensemble

“Sopra di noi… (niente)” (2014)
für kl. Orchester

ensemble reflexion K und Gäste

mode records (mode 288)

ensemble reflexion K

Beatrix Wagner – Flöten (1, 3)
Joachim Striepens – Klarinetten (1, 2, 3)
Jorge García del Valle Méndez – Fagott (1), Kontrafagott (3)
Delphine Gauthier-Guiche – Horn (3)
Damir Bacikin – Trompete (1, 3)
Matthias Jann – Posaune (1, 2, 3)
Johannes Fischer – Schlagzeug (1)
Jonathan Shapiro – Schlagzeug (2, 3)
Martin von der Heydt – Klavier (1, 2, 3)
Lenka Zupkova – Violine (1, 3)
Christiane Veltman – Viola (1, 2, 3)
Burkart Zeller – Violoncello (1, 3)
Heiko Maschmann – Kontrabass (1, 2, 3)

Gerald Eckert – Leitung

Gäste

Sebastian Wendt – Kontrabassklarinette (3)
Karsten Süßmilch – Kontrabassposaune (3)
André Wittmann – Schlagzeug (2, 3)
Felix Kroll – Akkordeon (2, 3)
Nikolaus Schlierf – Viola (3)
Anne Gayed – Violoncello (3)
Nora Matthies – Violoncello (3)
Daniel Sorour – Violoncello (3)
Katrin Maschmann – Violoncello (3)

Zum Beispiel wogende Äste

mit Kompositionen von Nicolaus A. Huber

“leggiero mit weissglut” (2007)
für Bassflöte (Piccolo), Schlagzeug und Klavier

“Zum Beispiel: Wogende Äste” (2011)
für Ensemble

“O dieses Lichts!” (2002)
für Flöte, Klavier und Violoncello

“Ohne Hölderlin” (1992)
für Kontrabass und Klavier

“Werden Fische je das Wasser leid?” (2003)
für Sopran und Ensemble

ensemble reflexion K und Gäste

Coviello classics COV 91509

ensemble reflexion K

Beatrix Wagner – Flöten (1, 2, 3)
Joachim Striepens – Klarinette (2)
Matthias Jann – Posaune (2)
Johannes Fischer – Schlagzeug (1, 2)
Jonathan Shapiro – Schlagzeug (5)
Martin von der Heydt – Klavier (1, 2, 3, 5)
Lenka Zupkova – Violine (2)
Christiane Veltman – Viola (2)
Burkart Zeller – Violoncello (2, 3, 5)
Heiko Maschmann – Kontrabass (2, 4, 5)

Gerald Eckert – Leitung

Gäste

Katja Fischer – Sopran (5)
André Wittmann – Schlagzeug (5)
Felix Kroll – Akkordeon (5)
Ninon Gloger – Klavier (4), Celesta (5)
Katrin Maschmann – Violoncello (5)

Sauna

Tomi Räisänen (b. 1976)

1. Die Sauna der 7 Brüder (2010) 13:39
2. Sea of Tranquility (2005) 24:01
3. Mirrie Dancers (2013) 24:11
4. Grus (2008) 12:38

Mikko Ikäheimo, solo guitar [2,3] • Carla Rees, solo alto flute & cadenza [3]
Neue Musik im Ostseeraum: Anne Buchin, flute & toy piano [1,2] • Valerie Colen, oboe [3] • Nora Müller, clarinet & toy piano [1,2,3] • Jakob Mayers, bassoon [3] • Jonathan Shapiro, percussion [1,2] • Felix Kroll, accordion [1,4]• Ninon Gloger, piano & toy piano [1] • Saeko Takayama, violin [2,3] • Laura Traub, viola [1,2,3] • Daniel Sorour, cello [1,2,3,4] • Matthias Lassen, electronics [1,3,4] • Tomi Räisänen, cond. [1,2,3]

format: CD | booklet in English and German
released: April 7, 2016 | [74:38]
EDTCD 005 | UPC: 6 34654 79835 0
ISRC: FITRY1600001-1600004

Und weil der Mensch ein Mensch ist


Auch auf ihrem sechsten Album “Und weil der Mensch ein Mensch ist” – mit Liedern aus den Gefängnissen und Konzentrationslagern der national-sozialistischen Diktatur setzt die Gruppe um den Bremer Liedermacher und Liedersammler Michael Zachcial ihre spannende Spurensuche rund um das deutschsprachige Volksliederbe fort. Weitab von Romantik und sentimentaler Heimatduselei singen und erzählen sie Geschichten aus dem Alltag der “kleinen Leute”.

Nachdem “Die Grenzgänger” im letzten Jahr mit verschollenen Liedern aus dem Ersten Weltkrieg und der CD “Maikäfer Flieg” auf vielen grossen Festivals zu Gast waren und zum 5. Mal mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden, erinnert das neue Album an die Courage vieler Menschen in den Lagern und Gefängnissen des “Dritten Reichs” und an den Widerstand gegen das Hitler-Regime.

Maikäfer flieg

Das 5. Album der Grenzgänger: Erschienen 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs mit Liedern aus der Weltkriegssammlung des Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg: Fast 3000 Lieder wurden zusammen mit mehr als 50 Freiwilligen Helfern ausgewertet und die wichtigsten davon mit allen musikalischen Wassern der letzten hundert Jahre gewaschen und sorgfältig entstaubt.

Preis der deutschen Schallplattenkritik – CD des Monats und Platz 1 in der Liederbestenliste für „Aspirin (Wenn der Tod tanzt)“ – Mehrere Live-Mitschnitte für den WDR, Bayrischer Rundfunk, MDR und Deutschlandfunk

„….eine bewegende Liedersammlung aus den Jahren des 1. Weltkriegs, musikalische Echos einer ambivalenten Stimmungslage zwischen Begeisterung, Trauma und Tragödie. “ (Wolfgang Rumpf, Nordwestradio)

Mit 40-seitigem, extragrossen Booklet im schönen Pappschuber!

Dunkel wars, der Mond schien helle

Die neue CD von Zaches & die Grenzgänger: Dunkel wars, der Mond schien helle – 21 Lieder: 18 alte deutschsprachige Kinderlieder aus den Jahren 1800 bis etwa 1960, von “Zwischen Berg und tiefem Tal” bis zu “Die Affen rasen durch den Wald” – ergänzt durch drei Tanzstücke. Mehr als 66 Minuten Musik. Liebevoll illustriert im 40-seitigem Booklet – ein Geschichtenbuch inklusive.