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Lesung mit Daniel Kehlmann

@Gut Böckel

16. Juli 2017: 18:00

Du hättest gehen sollen

Konzert »Spektren«

Damir Bacikin (Trompete)
Felix Kroll (Akkordeon)

Pause

Lesung
Daniel Kehlmann
»Du hättest gehen sollen«

‹Du hättest gehen sollen. Jetzt ist es zu spät.›
Ein einsames Haus in den Bergen. Eine Serpentinenstraße. Eine Beziehungskrise. Ein Schriftsteller mit Schreibblockade. Was sich wie Stephen Kings/Stanley Kubricks ‹The Shining› anhört, sind Versatzstücke aus Daniel Kehlmanns Erzählung ‹Du hättest gehen sollen› . Aber Kehlmann wäre nicht der gewitzte Dichter, der er ist, wenn er diese Assoziation nicht hätte wecken wollen. Denn wie ‹The Shining› ist sein Werk eine Spukgeschichte oder der Bericht eines Mannes, der langsam dem Wahnsinn verfällt.
Ein Ehepaar – er Drehbuchautor, sie Schriftstellerin – verbringt die Ferien mit seiner vierjährigen Tochter in einem einsamen Haus in den Bergen. Zwischen dem Paar kommen Spannungen auf, die Stimmung wird schlechter, der Handyempfang dünner. Bevor der Grusel sich entfaltet, schildert Daniel Kehlmann den Horror einer Mittelstandsehekrise. Dann verschwinden Bilder von den Wänden, werfen Spiegel kein Spiegelbild mehr zurück, verrutschen Wasserhähne wie von Geisterhand und schließlich droht das Haus seine Gestalt zu verändern. Es wirkt mal kleiner, mal größer und im Dorf erzählt man sich, der Ort sei des Teufels. In ‹Du hättest gehen sollen› lassen sich viele den Schriftsteller kennzeichnende Motive entdecken, etwa die Spiegel und Geister, ein Geodreieck verweist in einer zentralen Szene sogar auf Kehlmanns ‹Die Vermessung der Welt›.
Im Sommer 1917 war Rainer Maria Rilke für mehrere Wochen Gast auf Gut Böckel und wohnte im heute nach ihm benannten Turm des Gutes. Auch in seinem Werk sind Geister ständige Wiedergänger. Wie in Kehlmanns Erzählung wird das eigene Unterbewusstsein bei Rilke zur unerklärlichen Geistererscheinung, wenn er in den ‹Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge› auf seine von Geisterhand schreibende eigene Hand verweist – ‹Diesmal werde ich geschrieben werden.› – oder die längst verstorbene Tante Ingeborg von ihrem Hund begrüßt wird.
Der Trompeter Damir Bacikin und der Akkordeonist Felix Kroll spielen in ihrem Konzert mit experimentellen bis folkloristischen Themen und werden den Abend musikalisch abrunden.

Veranstaltungsort

Gut Böckel
Rilkestraße 18
Rödinghausen, 32289
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Veranstalter

Wege durch das Land
Telefon:
05231 - 30 80 2 10
Webseite:
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